Bahn-Internet-Magazin

Eine kleine Zeitschrift für Internet-Eisenbahn-Fans

Blatt 2 der Ausgabe 9  -   September 2010

Hallo, hier ist die angekündigte Panorama-Seite, die allerdings eine längere Ladezeit erfordert. Wenn Euch das nicht interessiert, dann könnt Ihr mit diesem Link dieses Blatt überspringen.




Panoramen

Für dieses obere Panorama sind “nur” zwei Bilder erforderlich, die zusammengesetzt werden. Wie das geht, das erfahrt Ihr hier auf diesem Blatt meines BIM.

Es gibt verschiedene Arten, Panoramen zu erstellen, das maximal mögliche Panorama ist das 360°-Pano, also ein Rundum-Blick. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, einige verwenden Fish-Eye-Objektive dazu, so dass im günstigsten Fall nur 2 180°-Aufnahmen dazu erforderlich sind, dabei werden natürlich gerade Linien durchgebogen. Wer’s mag. Aber auch mit den sogenannten Kit-Objektiven sind solche 360°-Panos möglich, nur sind dann eben mehrere Aufnahmen erforderlich. Die durchgebogenen Linien sind auch hier ein Kriterium, welches mir persönlich nicht gefällt. Ich tendiere für Panos die auch dem Augeneindruck entsprechen, und wie diese herzustellen sind, möchte ich nun kurz beschreiben.

Wir brauchen eine gute Digital-Kamera, die verwendete Brennweite sollte zwischen 50 und 100 mm entsprechend Kleinbild liegen, bei den kleineren Sensoren also 35 bis 60 mm, die Verwendung von den Handy-Kameras oder Bridge-Kameras oder ähnlichen kann ich nicht empfehlen, denn wir brauchen noch etwas: Ein Stativ und eine Wasserwaage. Denn die Kamera sollte auf einem Stativ sein und mit der Wasserwaage ausgerichtet sein. Das macht das spätere Zusammensetzen der Aufnahmen einfacher.

Dann brauchen wir einen Standpunkt, an dem wir in Ruhe arbeiten können und einen Rundum-Blick bieten, also auf einem Berg oder sonst einen interessanten Ort. Bei 50 mm müssen sich die Bilder um etwa 30%, also um ein Drittel, überlappen, bei 100 mm reichen 10% oder ein Zehntel aus. Das liegt daran, dass die Objektive trotz gegenteiliger Behauptungen der Hersteller kissen- oder tonnenförmig zum Rand hin abbilden.

Normale Panoramen sind eigentlich einfach, es ist nur darauf zu achten, dass der Bereich, wo sich die Bilder überlappen, nicht durch geometrische Gebilde (zum Beispiel Häuser) oder Leitungen im Bild verunziert sind.
Bei Eisenbahnbildern sollte möglichst der Zug komplett auf einem Bild sein und sich im Überlappungsbereich keine Gleise mehr befinden, und auch keine Oberleitungen. Diese führen immer zu erheblicher Nacharbeit.

Für alle Panos gilt: MANUELLE EINSTELLUNG. Also die Schärfe einmal messen (am besten auf Unendlich) und feststellen, also AF ausschalten. Dann die Belichtung einmal messen und dann bei allen Bildern die gleiche Verschlusszeit und diegleiche Blende verwenden. Des weiteren müssen die Aufnahmebedingungen bei allen Aufnahmen gleich sein, also alle mit Sonne, und die Bilder müssen unmittelbar hintereinander aufgenommen werden. Das bedarf sorgfältiger Vorbereitungen, die wurden aber oben schon erwähnt.

Dann brauchen wir ein Programm, das in der Lage ist, die fertigen Bilder zusammenzusetzen. Bei den 50-mm-Aufnahmen schneiden wir die Bilder kleiner, so dass der Überlappungsbereich nur noch 10% ist, die 100-mm-Fotos können so bleiben. Das vereinfacht die Sache und bringt ein besseres Ergebnis. Solche Programme liefern einige Kamerahersteller gleich auf der CD mit, die den Kameras beiliegt, wie Canon und PhotoStitch. Nähere Hinweise gibt es hier und ganz unten die Hinweise, wo es kostenlose Programme gibt: http://de.wikipedia.org/wiki/Stitching

Wer Photoshop sein eigen nennt, dem steht ein besseres Programm zur Verfügung, das Photomerge heisst (unter Datei Automatisieren Photomerge, hier wähle ich interaktives Layout und verwende nur die geöffneten Dateien, die nach dem Beschneiden erst gespeichert werden sollten - unter einem neuen Namen, damit später noch Korrekturen möglich sind). Dann brauchen wir noch einen schnellen Rechner und viel freien Arbeitsspeicher, am besten mindestens 2 GB.

Genug der Vorrede, hier ein Beispiel:

Dieses Bild entstand aus drei Bildern mit 50 mm. Zuerst wurde der Zug fotografiert, unmittelbar danach das linke Bild (damit der Dampf noch in der Luft war) und dann das rechte Bild.

Bedingt durch den “tieferen” Standpunkt ist das Gleis vom Schnee verdeckt und so fallen Stitchfehler, die sich bei Gleisen stets einstellen, nicht auf.

Verwenden wir z.B. ein 35-mm-Objektiv (bei AP-S 22 mm), dann lassen sich die Bilder nicht mehr einwandfrei zusammenfügen:

Nur wer genau hinschaut, erkennt den Fehler, zwischen dem Warnkreuz und dem KS-Signal:

also daher sind Weitwinkelobjektive ungeeignet, okay, mit viel Nacharbeit kann ich das Bild “retten”, aber der Fachmann wird stets erkennen, wo nachgearbeitet wurde.

 

Klar, eigentlich geht es einfacher, wer gleich ein Ultra-Witwinkel mit z.B. 10 mm Brennweite verwendet, kann sich die Mühe sparen, aber er erhält diese durchgebogenen Bilder ...

Besonders sichtbar wird das Ergebnis, wenn ich das Bild noch grösser darstelle und sogar noch Details wie Loknummern erkennbar werden:

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